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Filmtipp: A silent voice

Oberschüler Shoya Ishida hat mit seinem Leben abgeschlossen, all seinen Besitz verkauft und den Erlös sowie all seine Ersparnisse für seine Mutter hinterlegt. Das Letzte, was er vor seinem Selbstmord noch ins Reine bringen will, ist sich zu entschuldigen: bei Shoko Nishimiya, die er in der Grundschule gemobbt hat.

Shoko kam damals neu in seine Klasse; der Umgang mit ihrer extremen Schwerhörigkeit war sowohl für ihre Lehrer als auch für ihre Mitschüler eine ganz neue Erfahrung und somit eine Herausforderung, die viele von ihnen als Zumutung empfanden. Shoya rutschte mit seinen Mobbing-Attacken in die Rolle des Rädelsführers, der dabei zahlreiche Mitläufer fand. Nachdem Shoko aber auf Grund des Mobbings die Schule verließ, wurde er als alleiniger Sündenbock abgestempelt und nun selbst ausgegrenzt. Fassungslos über den Verrat und die Boshaftigkeit seiner ehemaligen Freunde, die ihm die restliche Grundschulzeit zur Hölle machten, wurde ihm erst dann das Ausmaß seiner eigenen Taten bewusst. Sein nachhaltig ruinierter Ruf verfolgte ihn während seiner weiteren Schulzeit, auch noch nach dem Wechsel auf die Mittelschule. In der Oberschule hat er die Hoffnung auf bessere Zeiten längst aufgegeben und sieht seinen Freitod als einzigen Ausweg.

Doch als Shoya Shoko endlich gegenübersteht, fehlen ihm die Worte – und statt um Vergebung bittet er sie um ihre Freundschaft. Wider Erwarten ist Shoko bereit, ihm eine zweite Chance zu geben. Im Zuge seiner Bemühungen, seine früheren Fehler so weit wie möglich auszubügeln und für Shoko ein Netzwerk aus vielen Freunden aufzubauen, sucht Shoya erstmals wieder Kontakt zu ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschülern und findet sogar selbst einige neue Freunde. Aber dann kommt Shoyas Vergangenheit auch in seiner Oberschulklasse ans Licht und droht ihn erneut zu isolieren. Und Shoko, die sich mittlerweile in Shoya verliebt hat, empfindet zunehmend Schuldgefühle ihm gegenüber, weil sie glaubt, dass sie in gewisser Weise für sein verpfuschtes Leben verantwortlich ist. Diese Gefühle könnten tödliche Konsequenzen haben …

Behutsame und sinnvoll aufs Wesentliche reduzierte Verfilmung der gleichnamigen siebenbändigen Manga-Reihe von Yoshitoki Oima. Sehr bewegendes und zu Herzen gehendes Gefühlskino.

A silent voice – the movie. Regie: Naoko Yamada. Nach dem Manga von Yoshitoki Oima. Japan, 2018. 1 DVD (125 Min.). Freigegeben ab 6 Jahren.

Und für alle, die lieber direkt die Vorlage lesen möchten: A silent voice. 7 Bände. Von Yoshitoki Oima. Aus dem Japanischen von Christine Steinle. Egmont, Berlin 2017.