Sprungziele
Inhalt
Datum: 01.12.2021

Filmtipp: Arthur Weihnachtsmann

Alle Jahre wieder, weil's so schön ist: Der Weihnachtsthematik nähert sich "Arthur Weihnachtsmann" aus einem sehr ungewöhnlichen Blickwinkel ...

Weihnachten ist ein Familienunternehmen und für die meisten Mitglieder der Weihnachtsfamilie im Grunde einfach nur ein Job. Steve, der älteste Sohn des Weihnachtsmannes, wartet darauf, dass sein Dad endlich in Rente geht, damit er die Führungsposition in der "Firma" übernehmen kann. Hinter den Kulissen hat er sowieso schon weitgehend das Sagen und das "Geschäft" straff durchorganisiert: Zur Geschenkeverteilung seilt sich eine Schar Weihnachtselfen mit militärischer Präzision aus einem getarnten Luftschiff ab.

Steves jüngerer, etwas tollpatschiger Bruder Arthur beantwortet in der Poststelle hingebungsvoll alle Briefe an den Weihnachtsmann und ist der Einzige, der Weihnachten so sehr liebt, dass er sogar nach getaner Arbeit noch Lust auf Weihnachtsspiele hat. Als bei der Geschenkeverteilung ein Kind vergessen wird, ist Arthur dementsprechend entsetzt - und fassungslos darüber, dass kein Familienmitglied Anstalten macht, diesen Fehler noch rechtzeitig auszubügeln. Eine so geringe Fehlerquote sei doch kein Problem - Steve schlägt sogar vor, das Geschenk nachträglich ganz normal mit der Post zu schicken!

Also macht sich Arthur mitsamt seinem grantigen Weihnachtsmann-Opa, einem ausgemusterten Schlitten und einigen längst in Rente geschickten Rentieren höchstpersönlich auf den Weg, um das Paket zu überbringen. Verpackungselfe Bryony, die nahezu alles in Rekordzeit mit nur drei Klebestreifen einwickeln kann, ist ebenfalls mit von der Partie. Allerdings steht ihre Mission unter keinem guten Stern: So ziemlich alles, was schiefgehen kann, geht total daneben. Steve und seine Eltern nehmen im Luftschiff die Verfolgung auf, doch auch ihnen steht eine Odyssee bevor. Und in Panik geratene Weihnachtselfen haben bereits die Selbstzerstörung der Firmenbasis eingeleitet ...

"Arthur Weihnachtsmann" ist in erster Linie gar nicht unbedingt ein Weihnachtsfilm. Computeranimiert geht es um Familie und Generationenkonflikte und darum, die Arbeit so zu tun, dass man mit dem Herzen dabei ist. Das hätte der Film mit sehr viel tränenreicher Dramatik erzählen können, und natürlich steckt die auch irgendwie drin, aber vor allem gibt es jede Menge zu lachen. Dafür sorgen nicht zuletzt Running Gags wie Arthurs blinkende Weihnachtspuschen, die an mehreren wichtigen Stellen den ihnen gebührenden leuchtenden Auftritt bekommen, oder die chronisch unterschätzte Frau des Weihnachtsmannes, die vor dem Frühstück mal eben mit Eisbären ringen muss oder in aller Stille per Fernkurs gelernt hat, wie man einen Flieger steuert, und mehrfach ganz unaufgeregt für ihre "Männer" die Situation rettet.

Und Hand aufs Herz - haben wir uns nicht alle schon gefragt, wie der Weihnachtsmann es eigentlich schafft, rund um die Welt überall rechtzeitig die Geschenke zu bringen? Eine verblüffendere Antwort gab es jedenfalls noch nie.

Arthur Weihnachtsmann. Großbritannien, USA 2011. 1 DVD (94 Min.). Freigegeben ohne Altersbeschränkung.